Christliche Missionsschule eingeweiht

Einweihung Martin-Luther-Schule in Khulna

Christ­li­che Mis­si­ons­schu­len tra­gen viel in Ban­gla­desch zu einer guten Schul­aus­bil­dung bei, vor allem zu einer ganz­heit­li­chen Bil­dung mit dem Blick einer lebens­na­hen Aus­bil­dung. Das sag­te ein hoch­ran­gi­ger Beam­ter bei der Ein­wei­hung der Mar­tin Luther Memo­ri­al Juni­or High School in Khul­na. Künf­tig kön­nen dort nicht nur Bewoh­ner aus dem Lie­ben­zel­ler Kin­der­dorf auf­ge­nom­men wer­den, son­dern auch Jun­gen und Mäd­chen aus der Umge­bung. Die neue Schu­le bie­tet Platz für 120 Mäd­chen und Jun­gen im Alter von vier bis zehn Jah­ren. Die­se wer­den von sechs Leh­re­rin­nen und Leh­rern ein­schließ­lich der Rek­to­rin unterrichtet.

Bis die Schu­le gegrün­det wer­den konn­te, muss­te die Lie­ben­zel­ler Mis­sio­na­re Micha­el und Regi­ne Kest­ner mit ihren Mit­ar­bei­tern einen lan­gen, oft stei­ni­gen Weg mit so man­chen Hin­der­nis­sen bewäl­ti­gen. Als die Regie­rung 2017 for­der­te, die Schu­le eben­falls für Schü­le­rin­nen und Schü­ler von außen zu öff­nen, fin­gen die Ver­ant­wort­li­chen an, die Schu­le neu auf­zu­bau­en, da die alte in der Regen­zeit stän­dig im Was­ser stand und auch sonst ein sehr deso­la­tes Lern­feld bot. Geplant war ursprüng­lich eine Grund­schu­le, die auch Kin­der berück­sich­tigt, die im Ler­nen Schwie­rig­kei­ten haben und eine beson­de­re För­de­rung benö­ti­gen. Des­halb wur­de die Zahl der Schü­le­rin­nen und Schü­ler bewusst klein gehal­ten, um so eine anre­gen­de Umge­bung mit guten Leh­rern zum Ler­nen zu schaffen.
Es war nicht leicht, aus 120 Bewer­bun­gen die Leh­re­rin­nen und Leh­rer aus­zu­wäh­len, die ver­schie­de­nen Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten ange­hö­ren und aus unter­schied­li­chen Gesell­schafts­schich­ten stam­men. „Gott sei Dank wur­de eine sehr gute christ­li­che Rek­to­rin gefun­den“, so das Mis­sio­nar­sehe­paar Kestner.

Die Bau­kos­ten belie­fen sich auf 30.000 Euro. Das Gebäu­de hat einen Klas­sen­raum für die Vor­schu­le und je einen Raum bis zur fünf­ten Klas­se, ein Leh­rer­zim­mer und ein Büro jeweils mit einem WC sowie einen sepa­ra­ten Toi­let­ten­be­reich für die Schü­ler. Ent­lang der Klas­sen­zim­mer wur­de eine lan­ge Veran­da gebaut, die vor allem in der Regen­zeit nutz­bar ist.
Die Leh­rer set­zen sich sehr für die Schu­le und Schü­ler ein. Für die Ein­wei­hungs­fei­er bas­tel­ten und mal­ten sie mit den Kin­dern und lern­ten Gedich­te mit den Jungs aus­wen­dig. Die­se gestal­te­ten selbst das Ein­wei­hungs­schild, deko­rier­ten die Räu­me und brach­ten sich mit ihren Ideen ein.

Die Vögel ste­hen als Sym­bol für das Davon­flie­gen und die Selbst­stän­dig­keit der Schü­ler, Blu­men erin­nern an das Auf­blü­hen der Schü­ler und die Ent­fal­tung ohne Angst, Boo­te sym­bo­li­sie­ren das Ver­wur­zelt­sein in Ban­gla­desch und im Leben, Flug­zeu­ge für das Wis­sen und den Fort­schritt. Die­se Sym­bo­le ver­deut­li­chen, was die Schu­le errei­chen will. Unter­stützt wur­den die Leh­rer und Schü­ler durch das impact-move-Team. Die Kurz­zeit­pro­gramm-Mit­ar­bei­ter der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on hal­fen beim Malen der Klassenschilder.

Die Grün­dung der Schu­le wur­de dank vie­ler Spen­der aus Deutsch­land ermög­licht. Gespen­det wur­den unter ande­rem auch Puz­zle, Spie­le, Bau­klöt­ze, Kon­struk­ti­ons­spiel­zeug sowie ein­fa­che Bau­käs­ten für Che­mie, Bio­lo­gie und Phy­sik. Beson­ders ange­tan waren die Besu­cher vom Kin­der­gar­ten. Die­ser lie­ße sich in Zukunft noch aus­bau­en, da zur­zeit nur eine Alters­grup­pe ange­bo­ten wird.

Die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on ist seit 1974 in Ban­gla­desch aktiv. Um den Kin­dern zu hel­fen, unter­stüt­zen die Mis­sio­na­re unter ande­rem das Kin­der­dorf in Khul­na (rund 240 Kilo­me­ter süd­west­lich der Haupt­stadt Dha­ka). Regi­ne und Micha­el Kest­ner sind seit 37 Jah­ren in Ban­gla­desch tätig und arbei­ten seit 2006 in dem Kin­der­dorf mit. Das Kin­der­dorf wur­de 1995 gegrün­det und zählt zur­zeit 70 Jungs.