UGANDA. Auf seinen früheren Lebenswandel ist er nicht stolz: Steven hat Kinder von fünf Frauen, nur für wenige hat er Verantwortung übernommen. Inzwischen sind alle erwachsen und beschuldigen ihren Vater, sich nie um sie gekümmert zu haben.
Der Ugander glaubt mittlerweile an Jesus und ist verheiratet. Aber er weiß nicht, wie er mit seiner Vergangenheit umgehen soll, hin- und hergerissen zwischen Scham, Selbstanklage und Schuldzuweisungen. Gott legt mir aufs Herz, für Steven zu beten. Ich spüre daraufhin, dass ich offen mit ihm reden soll. Unser Gespräch gleicht einer Achterbahnfahrt: Steven hört zu, verteidigt sich, schiebt alles auf die Kultur, dann auf die Frauen, lenkt ein und verteidigt sich wieder. Er ist sehr aufgewühlt. Ruhig und ohne ihn zu verurteilen, bitte ich ihn immer wieder, sich in die Lage seiner Kinder zu versetzen: Nie haben sie auf Papas Schoß gesessen, nie hat er ihr Schulgeld bezahlt. Sie mussten ohne Vater als Beschützer, Ratgeber und Versorger aufwachsen. Eine solche Konfrontation hat der Mann nicht erwartet. Er meint, in seiner Kultur habe es niemand gewagt, ihn darauf anzusprechen – nicht einmal sein Pastor. Steven fährt fort: „Dich hat der Heilige Geist geschickt. Lass mich mit meiner Frau darüber reden.“
Einige Tage später bedankt er sich und erzählt, dass seine heutige Frau bereit sei, alle Kinder einzuladen. Im Mai findet das Familientreffen statt, Stevens geachteter Stiefbruder leitet es. Bis auf eine Tochter kommen alle Kinder und versöhnen sich mit dem Vater – Halleluja! Steven betet nun täglich für sie und will für sie da sein. Dankt ihr mit uns für dieses Wunder?
Martin Auch
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